Das hat uns wirklich überrascht: Gerade starten wir auf unserem Fire TV die YouTube-App und wollten uns einen gemütlichen Abend vorm Fernseher machen… und erhalten folgende Meldung:
Warum ist der Streit zwischen Google & Amazon überhaupt entfacht? Warum eskaliert er gerade jetzt und Google entfernt YouTube vom Fire TV?
Der Streit schwelt anscheinend schon etwas länger im Hintergrund. Aber Ende September hat Google Nägel mit Köpfen gemacht und die YouTube-Unterstützung auf dem Echo Show entfernt – laut Amazon anscheinend ohne dass sie darüber in Kenntnis gesetzt wurden oder die Gründe dafür genannt bekommen hätten. Hier das damalige Statement von Amazon:
Google made a change today at around 3 pm. YouTube used to be available to our shared customers on Echo Show. As of this afternoon, Google has chosen to no longer make YouTube available on Echo Show, without explanation and without notification to customers. There is no technical reason for that decision, which is disappointing and hurts both of our customers.
Amazon
Google hingegen sagt jedoch, dass sie schon lange mit Amazon deswegen in Kontakt seien – und dass das Zurückziehen auf Grund einer schlechten Nutzererfahrung (keine Sharing- oder Kommentierungs-Möglichkeiten) geschehen sei:
We’ve been in negotiations with Amazon for a long time, working towards an agreement that provides great experiences for customers on both platforms. Amazon’s implementation of YouTube on the Echo Show violates our terms of service, creating a broken user experience. We hope to be able to reach an agreement and resolve these issues soon.
Als Antwort darauf hat Amazon die Produkte des auch zur Google-Familie gehörendem Unternehmens Nest aus ihrem Sortiment entfernt. Chromecast hatte Amazon übrigens schon 2015 aus dem Sortiment entfernt und die Google Home Produkte erst garnicht darin aufgenommen (ähnliche Geschichte wie beim Apple TV).
Google hingegen kümmere sich aber angeblich, dass die Produkte beider Unternehmen auch von beiden Unternehmen bzw. deren Plattformen angeboten würden:
“We’ve been trying to reach agreement with Amazon to give consumers access to each other’s products and services,” a Google spokeswoman told ZDNet. “But Amazon doesn’t carry Google products like Chromecast and Google Home, doesn’t make Prime Video available for Google Cast users, and last month stopped selling some of Nest’s latest products.”
“Given this lack of reciprocity,” she added. “We are no longer supporting YouTube on Echo Show and FireTV. We hope we can reach an agreement to resolve these issues soon.”
Ein Amazon-Sprecher antwortet ZDnet daraufhin, dass er sehr enttäuscht sei, dass Google selektiv den Zugriff auf eine offene Webseite blockiere. Er hoffe, das Problem mit Google so schnell wie möglich zu lösen:
Echo Show and Fire TV now display a standard web view of YouTube.com and point customers directly to YouTube’s existing website. Google is setting a disappointing precedent by selectively blocking customer access to an open website. We hope to resolve this with Google as soon as possible.
Somit schiebt wie so oft jeder dem anderen den schwarzen Peter zu.
Welche Alternativen gibt es für YouTube auf dem Fire TV bzw. Fernseher?
Dass eine Hardware von einer Platform ausgeschlossen wird finden wir überhaupt nicht lustig. Was wird Google morgen machen? YouTube auf der PlayStation, Apple TV, Smart TVs, iPhones verbieten oder nur noch in schlechter Qualität anbieten? 4k-Videos können im Webbrowser aktuell bspw. nur auf Google Chrome angeschaut werden. Was wird übermorgen passieren?
Aber erstmal: Keine Panik. Es wird bestimmt eine Lösung geben, YouTube auf dem Fire TV zum Laufen zu bekommen. Wir vermuten, dass bspw. das YouTube Addon für Kodi auch noch nach dem 1.1.2018 funktionieren wird. Wir haben eine Anleitung geschrieben: YouTube-AddOn in Kodi installieren (egal ob Fire TV oder auf einem anderen Kodi-Gerät).
Streit auf den Schultern der Nutzer austragen? Kindergarten oder berechtigt?
Derjenige der nun darunter zu leiden hat sind mal wieder wir Nutzer. Wir finden es eine Frechheit, dass auf Grund eines politischen Streits zwischen Google & Amazon den Nutzern vorgeschrieben wird, welche Geräte und wie diese für ihren Content eingesetzt werden “dürfen”.
Was meint Ihr? Hat Google recht? Soll Amazon hart bleiben? Auf wessen Seite steht Ihr? Werdet Ihr Euer Prime Abo kündigen? Welches Unternehmen trifft es mehr? Wie fühlt Ihr Euch als Nutzer behandelt? Wie wollt Ihr Euch als Nutzer wehren? Sollen alle negative Bewertungen für den Fire TV Stick 2 auf Amazon abgeben?
Lasst uns in den Kommentaren darüber diskutieren.
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Wäre das YouTube Plugin für Kodi nicht eine Alternative?
Also bei mir läuft die App bisher noch, auf dem Fire TV Stick 2. Unter Kodi läuft sie auch problemlos. Wenn sie gesperrt wird, wird es auch hier eine Lösung geben. 😉
Das ganze wird denken wir auf ein Katz & Maus-Spiel hinauslaufen: Zunächst wird Google den Zugriff der FireTV-YouTube-App sperren. Anschließend wird es einige Umgehungswege geben (Sideloading der YouTube-Smartphone-App, Kodi, Dritt-Anbieter-YouTube-Clients, Webbrowser, …). Google sitzt aber immer am längeren Hebel und hat sicherlich die Werkzeuge, um Fire TVs eindeutig zu identifizieren und deren Zugriff zu YouTube zu sperren. Egal welche Umgehungs-Methode eingesetzt wird.
Diese Vorgehensweise finden wir aber sehr leichtsinnig: Facebook ist mit dem YouTube-Konkurrenten Facebook Watch am Start, Vimeo holt von den Zugriffen auch auf, Amazon hat vor einiger Zeit ja schon Twitch gekauft und auf YouTube gibt es von den Content-Erstellern auch immer mehr Beschwerden. Vielleicht geht eine solche Aktion auch nach hinten los und Google riskiert eines seiner größten Zugpferde. Denn dass ein Dienst auf einem Gerät gesperrt wird geht unserer Meinung nach zu weit. Das öffnet Tür und Tor für viele weitere solcher Aktionen. Einer solchen Firma kann ich nicht vertrauen (egal was sie sonst schon gebracht haben).
Bringt es etwas das Update zu blocken? Bleibt Youtube dann lauffähig ?
Hi Steve2305, nein, es bringt nichts, das Update zu blockieren. Google wird den Zugriff dieser App sperren – egal wie aktuell diese ist.
aber wird es dann youtube apk Dateien im web geben wie die KODI apk auf aftvhacks zum installieren im ES Browser vom Fire Stick?
Nochmal zum Klarstellen: Jede Hardware hinterlässt einen gewissen Fingerabdruck. Google hat die nötigen Werkzeuge, um diesen Fingerabdruck zu erkennen. Somit kann Google (wenn sie es wollen) die Fire TV Hardware erkennen – egal welche Software auf dem Fire TV eingesetzt wird. Anfangen werden sie sicherlich mit dem Sperren der von Amazon bereitgestellten YouTube-App. Ob sie weitere Apps auf dem Fire TV sperren werden wird sich zeigen.
Wir sind aber gerade an einer Anleitung, wie man innerhalb von Kodi auf YouTube zugreifen kann.
super, dann ist ja alles wieder legal…halt über KODI. Hauptsache sie wird wieder wie eine App bedienbar sein wie die alte, nicht wie im Browser
Ein Schlag ins Gesicht für den Endverbraucher! Irgendwie ist es ein bisschen wie im Kindergarten, aber verstehen kann man sie schon. Ich finde, dass beide in den saueren Apfel beißen sollten und den Konkurrenzkampf offen laufen zu lassen, sprich: Amazon sollte Google Produkte verkaufen und Google sollte die Software nicht auf Amazon-Geräten blockieren.
Aber was red ich denn, die werden sicherlich etliche Szenarien in noch meheren Meetings besprochen haben, was wür ihre Firma das Beste ist… Mal schauen was am Ende bei heraus kommt…